Klima

Klima statt Profit

Seit 150 Jahren kennen wir den CO2-Treibhauseffekt. Seit den 1970ern wissen wir von den Grenzen des Wachstums und der Tatsache, dass alles zusammenhängt: Umwelt, Wirtschaft, Umgang mit Ressourcen und Menschen. Seit Jahrzehnten warnen Klimaforscher:innen immer eindringlicher, dass uns für wirksame Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe die Zeit davonläuft.

Weil es brennt. Und es brennt immer schneller, wenn wir weiterhin nicht handeln.
Unsere Verantwortlichen riskieren mit ihrer Untätigkeit eine völlig veränderte Erde mit Bedingungen, die niemandem gefallen können: Ein großteils unbewohnbarer Planet, neue Krankheiten, weniger Platz zum Leben aber auch für Nahrungsmittelproduktion. Und wenn Ressourcen knapp werden, sind Konflikte vorprogrammiert. Damit bringt uns der Klimawandel auch soziale Probleme weltweit und niemand kann sich davon isolieren.

Wir fordern:

Sofortiges solidarisches Handeln auf allen Ebenen!

DAS HEISST:

  • Keine Person, kein Land oder Region ist alleine verantwortlich, aber Alle müssen etwas tun – wir brauchen gemeinschaftliche Lösungen, weltweit!
  • Persönlicher und wirtschaftlicher Reichtum verbraucht mehr Ressourcen – dort muss zuerst gehandelt werden: von Personen, Staaten und Organisationen.
  • Besondere Unterstützung für wirtschaftlich schwächere Regionen, Gruppen und Personen, um den Wandel für alle zu ermöglichen.
  • Wir brauchen Sachlichkeit, Faktenorientierung und den Einsatz all unseres Know-hows. Wir haben keine Zeit mehr für persönliche Vorlieben oder Erfüllung von Einzelinteressen.
  • Alle betroffenen Gruppen müssen auf Augenhöhe einbezogen werden und mitbestimmen können, auch unsere Partner:innen im Globalen Süden. Es darf niemand zurückgelassen und keine Erfahrung oder Expertise gering geachtet werden.

Weitermachen wie bisher – no way!

Alle verfügbaren Mittel, Anstrengungen, Wissen und Kreativität müssen für Klimaschutz, menschenwürdiges Arbeiten und Leben und ganz wichtig: für einen Wandlungsprozess eingesetzt werden, der Alle gleichermaßen mitnimmt und niemanden überfordert. Und wir können es uns leisten: die verfehlte Klimapolitik in Österreich für das Jahr 2020 kostet uns drei Mal mehr als klimafreundliche Maßnahmen (15 Milliarden Wertschöpfungsverlust durch Nichthandeln versus 4 Milliarden Euro Investitionen). Und das noch ohne eingepreiste Folgen.

Auch unsere Partner:innen im Globalen Süden, auf deren Kosten wir bisher zum Teil rücksichtslos ein gutes und friedliches Leben führen konnten, verdienen die Wertschätzung und den Schutz, den wir auch für uns als selbstverständlich ansehen. Aus all diesen Gründen geht es um die Rettung des Lebens, so wie wir es lieben und kennen und das weltweit.

Wir fordern:

Eine mutige und verantwortungsvolle Politik, die endlich handelt!

DAS HEISST:

  • Effiziente und rechtlich einklagbare Lieferketten-Gesetze.
  • Ein Recht auf eine intakte Umwelt in allen Wohngegenden durch verpflichtende Begrünungen von Freiflächen und nachhaltige Bauweisen.
  • Die totale Abkehr von fossiler Energie, durch maximale Investitionen in Ausbau, Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien sowie Ausbildungsprogramme für Fachkräfte.
  • Ein ausreichend finanziertes Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Umsetzungsschritten sowie Sanktionen bei Missachtung.
  • Regionale Offensiven für gesunden Lebensraum und Biodiversität, durch gezielte Bepflanzungen und Umbauten in besiedelten Gebieten und gezielte Förderungen von klimafreundlicher Landwirtschaft.
  • Wirksame Gesetze, die Konzerne in die Pflicht nehmen im Sinne von höchstmöglichen Umwelt-, Arbeits- und Sozialstandards entlang der gesamten Lieferkette.
  • Ausbau der Rechte von Beschäftigten und Interessensvertretungen.
  • Flächendeckender Ausbau von umweltschonendem Transport und öffentlichem Verkehr, durch ausreichende Budgetierung und Förderungen von betrieblichen Initiativen, Garantie auf klimafreundliche Arbeitswege.

So kann es gehen – für Alle

Der Weltklimarat beschreibt ein Szenario, das uns zeigt, wie es gehen kann: „Die Welt beschreitet allmählich einen nachhaltigen Pfad. Die globalen Gemeinschaftsgüter werden wichtig genommen und bewahrt, die Grenzen der Natur werden respektiert. Statt Wirtschaftswachstum steht zunehmend das menschliche Wohlbefinden im Fokus. Die Einkommensungleichheiten zwischen den Staaten und innerhalb der Staaten werden reduziert. Der Konsum orientiert sich an einem geringen Material- und Energieverbrauch.“

Zahlreiche Expert:innen und Vertreter:innen von Staaten stimmen in den Gremien der Vereinten Nationen überein, dass uns nur der Weg über Investitionen in das Gesundheitssystem, Bildungssystem und Sozialsystem – weg von unbegrenztem Wirtschaftswachstum – vor der drohenden Klimakatastrophe bewahren kann. Es kann und darf nicht sein, dass private Profite weiterhin Priorität haben und von der Politik unterstützt werden, während die Kosten und Lasten von der Allgemeinheit getragen werden. Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung sind für etwa die Hälfte aller Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit haben sie auch die größte Verantwortung und Verpflichtung bei der Transformation wesentlich und mehr als andere mitzuwirken.

Wir fordern:

Jede Klimaschutzmaßnahme muss sozial abgesichert sein!

DAS HEISST:

  • Besteuerung von großen Vermögen und Erbschaften sowie die Umwandlung von klimaschädlichen Subventionen für Klimaschutzmaßnahmen und soziale Ausgleichszahlungen.
  • Förderung und Unterstützung von dezentralen, demokratischen Modellen der Energiegewinnung, wie etwa Energiegenossenschaften und Bürger:innenkraftwerken.
  • Öffentlich unterstützte Energiesparprogramme, Energieberatung und Umstiegshilfen insbesondere für einkommensschwache Haushalte.
  • Soziale und ökologische Handelsabkommen, die dafür Sorge tragen, dass weder Menschen noch deren Lebensraum ausgebeutet und gefährdet werden.

Protest darf und muss sichtbar sein

Anstatt einer Begegnung auf Augenhöhe mit der Klimaschutzbewegung, erleben wir in letzter Zeit eine Kriminalisierung von Aktivist:innen und von legitimen zivilen Ungehorsam. Aktivist:innen werden als „Terroristen“ beschimpft und sind horrenden Klagsdrohungen mit möglichen freiheitseinschränkenden Konsequenzen ausgesetzt. In anderen Ländern mussten Klimaaktivist:innen aufgrund einer Präventivhaft wochenlang im Gefängnis ausharren. Sie werden also bestraft, bevor sie überhaupt eine Straftat begehen konnten. Sogar Einschränkungen des Versammlungsrechts werden diskutiert. Zivile Rechte stehen weltweit immer mehr zur Diskussion.

Wir fordern:

Solidarität mit der Klimaschutzbewegung!

DAS HEISST:

  • Meinungsfreiheit, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit sind erkämpfte, unverhandelbare Grundrechte.
  • Aktive Mitwirkung an der Entstehung von internationalen Klimabündnissen.
  • Stärkung lokaler Initiativen zum Klimaschutz weltweit.